Workshop zur Finanzierung des wissenschaftlichen Open-Access-Publizierens

Welchen Herausforderungen stehen bibliothekarische Einrichtungen in NRW bei der Finanzierung von OA-Publikationen gegenüber?

Um diese Frage zu diskutieren und Einblicke in die Finanzierungswege an einzelnen Universitäten und Hochschulen zu erhalten, haben sich am 05.11.2024 20 Bibliotheksleitungen und OA-Beauftragte aus der Initiative Digitale Hochschule NRW (DH.NRW) im Bibliothekssaal der Universität Duisburg-Essen zu einem gemeinsamen Workshop getroffen. Inhaltlich gestaltet wurde das Treffen vom Programmbereich 3 „Publikationsmonitoring“ der Landesinitiative openaccess.nrw.

Foto 1: Workshop im Bibliothekssaal der Universitätsbibliothek Duisburg-Essen (Quelle: Eigene Aufnahme)

Anlass für den Workshop war die durch openaccess.nrw im Projektantrag geplante Abschätzung des für kostenpflichtiges OA-Publizieren entstehenden Finanzierungsbedarfs an den 42 DH.NRW Hochschulen. Das Workshop-Ziel einer entsprechenden Diskussion und der Förderung des Austauschs innerhalb des Konsortiums von openaccess.nrw wurde durch die Ergebnisse der Kostenreports 2023[1] unterstrichen.[2] Diese Reports dienen dem Ziel, die Kostentransparenz für die Hochschulen des Landes zu erhöhen, indem sie für die DH.NRW der zentralen Frage nachgehen „Was kostet das Open-Access-Publizieren eigentlich?“.

Die Veranstaltung begann mit einer Einordnung des Workshops in die aktuellen Arbeitsinhalte des Programmbereichs 3 durch Projektmitarbeiterin Dr. Nina Schönfelder. Gefolgt sind Vorträge der Bielefelder Kollegen: Programmbereichsleiter Dirk Pieper erläuterte in seinem Input „Allgemeine Daten und Trends zum kostenpflichtigen Open-Access-Publizieren“. Jan-Philip Tummes nahm „Zentrale Ergebnisse und Methodik der Kostenreports“ in den Fokus. Sowohl die globalen Trends als auch die Daten aus NRW sprechen für eine perspektivische Kostensteigerung für Open-Access-Publikationen. Die Teilnehmenden diskutierten anschließend über die weitere Arbeit an den Reports (in 2025) und mögliche Änderungen in der Darstellung der Kostendaten der Unikliniken.

Nach einer Kaffeepause erfolgte der erste von vier Praxiseinblicken: Dr. Jochen Johannsen informierte über aktuelle sowie zukünftige Kosten des Open-Access-Publizierens an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Einen Status Quo-Bericht und einen Blick in die Zukunft lieferten auch die drei Sprecher:innen (Dr. Karin Ilg, Dr. Eike Spielberg und Dr. Peter te Boekhorst) der Hochschule Bielefeld, der Universität Duisburg-Essen und der Universität Münster. In allen vier Vorträgen wurden der Umgang mit gestiegenen OA-Kosten und die Wahrscheinlichkeit sowie mögliche Handhabung des Auftretens von Engpässen in der Finanzierung thematisiert.

Abgerundet wurde der Workshop noch durch einen „Seitenblick“ durch Dorothee Graf, die Open-Access-Entwicklungen an den Kunst- und Musikhochschulen des Landes NRW illustrierte. Dr. Nina Schönfelder konzentrierte sich in der Abschlussdiskussion unter anderem auf den (Planungs-)Stand der Hochschulen zu künftigen OA-Kostensteigerungen und die Frage, was die Einrichtungen als Herausforderungen für die nächsten Jahre betrachten.

Das zentrale Fazit der Veranstaltung war: Es gibt keinen Königinnen-/Königsweg in der Gestaltung und Umsetzung der Finanzierung von Open-Access-Publikationen für die Hochschulen. Es gibt nur einen einrichtungsspezifischen Weg.

Die Agenda zur Veranstaltung kann unterhalb des Blogartikels entnommen werden. Zu dem Workshop wird derzeit ein Bericht erarbeitet. Der Bericht wird veröffentlicht und an die DH.NRW Hochschulen sowie das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen versandt. 

Agenda

10:00 – 10:15 Begrüßung, Vorstellungsrunde (Dorothee Graf, Dr. Nina Schönfelder)

10.15 – 10:45 Allgemeine Daten und Trends zum kostenpflichtigen Open-Access-Publizieren (Dirk Pieper)

10:45 – 11:15 Zentrale Ergebnisse und Methodik der Kostenreports (Jan-Philip Tummes)

11:15 – 11:30 Kaffeepause

11:30 – 12:00 Beispiel 1: RWTH Aachen (Dr. Jochen Johannsen)

12:00 – 13:00 Mittagspause

13:00 – 13:30 Beispiel 2: HS Bielefeld (Dr. Karin Ilg)

13.30 – 14.00 Beispiel 3 Universität Duisburg-Essen (Dr. Eike Spielberg)

14.00 – 14.30 Beispiel 4 Universität Münster (Dr. Peter te Boekhorst)

14.30 – 14:45 Kaffeepause

14:45 – 15:00 Ein Seitenblick (Dorothee Graf)

15:00 – 15.45 Abschlussdiskussion (Moderation: Dr. Nina Schönfelder)

15:45 – 16:00 Schlussworte und Verabschiedung Ab 16:00 Ausklang


[1] https://doi.org/10.4119/unibi/2993325

[2] Eine thematische Sprechstunde zu den Kostenreports wurde am 22.08.2024 abgehalten.

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