Jahresrückblick 2024: GoLives auf der landesweiten Infrastruktur für OA-Journals

2024 war ein gutes Jahr für Diamond Open Access in NRW. Die Landesinitiative openaccess.nrw freut sich über das GoLive[1] von drei Hochschulen mit je einem Journal auf der landesweiten Open-Access-Infrastruktur!

Ein „Herzliches Willkommen“ an:

Außerdem kamen im Regelbetrieb folgende Journals an bestehenden Hochschulinstanzen hinzu:

Daneben begrüßen wir die folgenden Institutionen, welche neu dazugekommen sind und die Infrastruktur zurzeit testen oder eine Migration ihrer bereits bestehenden OJS-Instanz planen:

Das Jahresende markiert darüber hinaus einen Wendepunkt in der OA-Landesgeschichte:

Vor 20 Jahren hat Nordrhein-Westfalen als erstes Bundesland die Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen in die Tat umgesetzt: Mit der Initiative Digital Peer Publishing (DiPP), einer OA-Journal Publikationsplattform, die ebenfalls am hbz betreut wurde und den Vorläufer der heutigen OJS-Infrastruktur darstellt, waren die Weichen für einen kostenfreien Zugang zum Publizieren von eJournals gestellt. Über 18 Jahre lang erhielt das Publikationssystem regen Zulauf und hat erfolgreich OA-Journals die technische Basis für ihren Online-Auftrifft geliefert.

Sieben der neun DiPP-Journals wurden während der letzten zwei Jahre sukzessive in die neue OJS-Infrastruktur migriert, ein Journal wird in Zukunft von seiner lokalen Institution auf OJS gehostet und ein weiteres wird von seinem amerikanischen Herausgebergremium an der dortigen Hochschule technisch betreut.

Die Landesinitiative möchte diesen Blogbeitrag nutzen, um ihren Dank auszusprechen:

Wir danken den Herausgebenden und Redaktionen der Diamond OA Journals für ihre Entscheidung, den freien Zugang zu Forschungsergebnissen zu wählen. Ein besonderer Dank gilt dabei den Herausgebenden von DiPP, dass sie uns weiterhin ihr Vertrauen schenken.

Daneben möchten wir uns herzlich bei den Mitarbeitenden an den Bibliotheken bedanken für ihren Einsatz, lokale Publikationsservices mithilfe der Infrastruktur aufzubauen und qualitätsgesichertes Publizieren zu ermöglichen.

Ihr Engagement spielt eine zentrale Rolle für das Vorankommen von Diamond Open Access in NRW!

Sollten auch Sie Interesse an dem Angebot haben, kontaktieren Sie den Programmbereich 2 der Landesinitiative openaccess.nrw unter openaccess@hbz-nrw.de.

Wir freuen uns darauf, 2025 weitere Kooperationspartner begrüßen zu dürfen!


[1] In diesem Kontext meint GoLive nicht nur die öffentliche Erreichbarkeit einer Webseite, sondern auch den Regelbetrieb von OJS-Zeitschriften.

DFG unterstützt den „Action Plan for Diamond Open Access“

Am 17.03.22 hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den „Action Plan for Diamond Open Access“ unterzeichnet[1]. Dieser Aktionsplan wurde Anfang März von Science Europe, cOAlition S, OPERAS und der französischen Förderagentur ANR veröffentlicht[2].

Diamond Open Access beschreibt ein Publikationsmodell, bei dem weder Autor:innen für das Publizieren noch Leser:innen für den Zugriff auf die Inhalte Gebühren zahlen müssen. Stattdessen wird die Publikationsinfrastruktur von Forschungseinrichtungen oder Wissenschaftsverbänden, wie z.B. Fachgesellschaften, finanziert.

Die Anzahl der Diamond-Open-Access-Zeitschriften wurde 2021 auf 17.000 – 29.000 geschätzt[3]. Sie tragen zu 8-9% des gesamten globalen Publikationsaufkommens bei. Der Diamond-Open-Access-Sektor leistet sowohl durch die regionale Verteilung der Herkunftsländer der Zeitschriften (45% Europa, 25% Lateinamerika, 16% Asien, 5% Nordamerika) als auch bezüglich der Disziplinen (60% Geistes- und Sozialwissenschaften, 22% Naturwissenschaften, 17% Medizin) einen wichtigen Beitrag zur Bibliodiversität. Bei den Zeitschriften handelt es sich mit durchschnittlich 34 Artikeln im Jahr eher um kleine Journals. Häufig sind sie multilingual organisiert und veröffentlichen neben Beiträgen auf Englisch auch Inhalte in anderen Sprachen[3].

Mit dem Aktionsplan soll die Weiterentwicklung des Diamond-Open-Access-Sektors gefördert werden. Die Schwerpunkte des Plans sind:

  • Effizienz: Durch mehr Zusammenarbeit und geteilte Ressourcen soll die Effizienz der Zeitschriften und Publikationsplattformen gesteigert werden.
  • Qualitätsstandards: Diamond-Open-Access-Zeitschriften nutzen derzeit unterschiedliche Praktiken, um die Qualität der Inhalte sicherzustellen. Unter Berücksichtigung der disziplinären und kulturellen Diversität sollen einheitliche Qualitätsstandards für die Kernkomponenten des wissenschaftlichen Publizierens entwickelt werden.
  • Kapazitätsaufbau: Die Kompetenzen der Autor:innen und Publizierenden sollen durch Trainingsmaterialien weiter ausgebaut werden. Darüber hinaus soll ein Non-Profit-Zentrum (Capacity Centres for Diamond Publishing – CCDP) aufgebaut werden, das technische und finanzielle Hilfe beim Aufbau von Diamond-Open-Access-Zeitschriften leistet.
  • Nachhaltigkeit: Um die Nachhaltigkeit von Diamond-Open-Access-Zeitschriften zu optimieren, sollen Rahmenwerke zur legalen und finanziellen Absicherung entwickelt werden.

[1] https://www.dfg.de/foerderung/info_wissenschaft/2022/info_wissenschaft_22_26/

[2] Ancion et al. (2022): Action Plan for Diamond Open Access. doi: 10.5281/zenodo.6282403

[3] Bosman et al. (2021): OA Diamond Journals Study. Part 1: Findings. doi: 10.5281/zenodo.4558704