DFG-Förderprogramm „Open-Access-Publikationskosten“: Hochschultypen und Zeiträume für NRW unter die Lupe genommen

Wer ist dabei? Landesweit partizipieren fast alle NRW-Universitäten und wenige Fachhochschulen an dem DFG-Förderprogramm „Open-Access-Publikationskosten“.

Im Mai war es wieder soweit: Deutsche Wissenschaftsstandorte konnten sich für die Förderung von Kosten für OA-Publikationen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewerben. Dieser Artikel listet die Namen der Universitäten und Hochschulen der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW), die in den Vorjahren erfolgreich Anträge auf die DFG-Mittel gestellt haben, sowie eingeworbene Förderzeiträume auf. Die im Blogpost präsentierten Zahlen basieren auf der DFG-Datenbank „GEPRIS – Geförderte Projekte der Deutschen Forschungsgemeinschaft“.

Was ist das DFG-Förderprogramm „Open-Access-Publikationskosten“?

In dem Förderprogramm der DFG werden Kosten bezuschusst, die für das Publizieren von Open-Access-Artikeln und Monografien anfallen. Es gehört dem Bereich Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme (LIS) an. Das Programm befindet sich gerade in seiner zweiten Phase (2024-2027). Für die erste Phase (2021-2023) gab es mehr als 190 Anträge (Holzer 2024, 4). Die Besonderheit: Wissenschaftliche Einrichtungen, keine Individuen oder Projekte sind antragsberechtigt. Unter die Bezeichnung „wissenschaftliche Einrichtungen“ fallen Hochschulen, Kliniken und außeruniversitäre Einrichtungen. Bibliotheken werben mit Daten zur Publikationstätigkeit ihrer Hochschule und umfangreichen Planungen in Bezug auf die Einrichtung eines Informationsbudgets die Mittel bei der DFG ein, verausgaben sie auf Antrag der Autor:innen und sorgen mit umfangreichem Monitoring für ein Controlling der Ausgaben für die DFG. Eine Bewerbung um die Publikationsmittel ist nur möglich, wenn die Institution den Kodex zu „Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ rechtlich umgesetzt hat.1 Das Ziel des Programms ist die Strukturentwicklung zu einem transparenten Monitoring der Kosten für Open Access (DFG 2024).

Welche DH.NRW Hochschulen partizipieren in dem DFG-Förderprogramm „Open-Access-Publikationskosten“?

Die nachfolgenden zwei Abbildungen zeigen, welche Einrichtungen in NRW durch die DFG gefördert werden (Abbildung 1) und auf welche Zeiträume sich die Förderung (Abbildung 2) bezieht. Von den insgesamt sechzehn Universitäten der DH.NRW werden derzeit elf finanziell im Programm „Open-Access-Publikationskosten“ unterstützt. Für drei der 26 Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWn) wurden deren Anträge auf eine Bezuschussung der Publikationskosten seitens der DFG bewilligt.

Abbildung 1: Gesamtzahl DFG-geförderter Einrichtungen in NRW nach Hochschultyp

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Daten aus GEPRIS (o.D.).

Dies sind die Namen der Universitäten und HAWn mit DFG-Bewilligung im Überblick:

  • 11 Universitäten:
    • Bergische Universität Wuppertal
    • Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
    • Ruhr-Universität Bochum
    • Technische Universität Dortmund
    • Universität Bielefeld
    • Universität Duisburg-Essen
    • Universität zu Köln und Uniklinik Köln
    • Universität Siegen
    • Universität Münster
    • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
  • RWTH Aachen
  • 3 HAWn:
    • Fachhochschule Bielefeld
    • Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
    • Hochschule Düsseldorf

Die Darstellung nach Datum und Förderzeitraum (Abbildung 2) zeigt die größte Beteiligung zu Beginn des neuen Förderprogramms. In den darauffolgenden Jahren wurden kontinuierlich weitere Anträge, wenn auch etwas weniger, seitens der Einrichtungen in NRW gestellt: Im Jahr 2021 haben insgesamt sieben Standorte (sechs Universitäten, eine HAW) Mittel bei der DFG eingeworben. Für den Zeitraum 2023-2025 gab es vier Antragsteller (drei Universitäten, 1 HAW). 2024-2026 gab es zwei Einreichungen von Universitäten. Wieder hat sich eine HAW in der Bewerbungsrunde erfolgreich eingebracht. In Abbildung 1 und 2 nicht erfasst sind abgelehnte Anträge, die erfolgten Kürzungen und die Beantragung von Mitteln für Monografien.

Abbildung 2: Überblick zu bewilligten Anträgen durch die DFG nach Hochschultyp und geförderten Zeiträumen in NRW

Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Daten aus GEPRIS (o.D.).

Nachfolgend werden die Namen der geförderten Institutionen nach Zeiträumen gelistet:

  • 2022-2024:
    • Bergische Universität Wuppertal
    • Ruhr-Universität Bochum
    • Technische Universität Dortmund
    • Universität Bielefeld
    • Universität Duisburg-Essen
    • Universität zu Köln und Uniklinik Köln
    • Fachhochschule Bielefeld
  • 2023-2025:
    • Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
    • Universität Siegen
    • Westfälische-Wilhelms-Universität Münster
    • Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
  • 2024-2026:
    • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
    • RWTH Aachen University
    • Hochschule Düsseldorf

Die im Mai 2024 eingereichten Anträge2 befinden sich derzeit in der Begutachtungsphase. Die Landesinitiative wird über Updates zu diesem Thema auf ihren Kanälen (Mailinglisten, Mastodon, Blog) informieren. Ein weiteres Ausschreibungsverfahren zu dem Aufbau einer Diamond Open Access-Servicestelle läuft aktuell. Die Frist zur Bewerbung ist der 01. August. Die Kolleg:innen aus der Vernetzungs- und Kompetenzstelle (VuK) Open Access Brandenburg und des open-access.network haben berichtet.

Deutsche Forschungsgemeinschaft (2024): Kurzdarstellung der Förderprogramme der Gruppe Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme (LIS). https://www.dfg.de/resource/blob/175496/895aa1dd7301881afe0a045fbb91f18d/lis-programme-uebersicht-data.pdf, zuletzt abgerufen am 12.07.2024.

Geförderte Projekte der Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS) (o.D.): Ergebnisliste: Projekte: Open-Access-Publikationskosten.
https://gepris.dfg.de/gepris/
OCTOPUS?context=projekt&findButton=historyCall&hitsPerPage=10&index=0&keywords_criterion=Open-Access-Publikationskosten&nurProjekteMitAB=false&task=doSearchSimple
, zuletzt abgerufen am 12.07.2024.

Holzer, Angela (2024, Mai 3): Forschungsförderung und Forschungskultur im offenen Wissenschaftssystem. Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.11108507

Weitere Informationen zur DFG-Förderung:

dbv bibliothekskanal (2024): Digitale Zukunft gestalten: Die LIS-Programme der DFG. (19.06.2024). https://www.youtube.com/watch?v=dAIQPnmuc0M , zuletzt abgerufen am 12.07.2024.

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (o.D.): Formulare und Merkblätter: Open-Access-Publikationskosten.https://www.dfg.de/de/foerderung/foerdermoeglichkeiten/programme/infrastruktur/lis/lis-foerderangebote/open-access-publikationskosten/formulare-merkblaetter, zuletzt abgerufen am 12.07.2024.
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) (o.D.): FAQ: Open-Access-Publikationskosten. https://www.dfg.de/de/foerderung/antrag-foerderprozess/faq/oa-publikationskosten-faq, zuletzt abgerufen am 12.07.2024.


  1. Siehe hierzu Folie 13 des 5. DFG-Online-Seminars zum Programm „Open-Access-Publikationskosten“ am 05.02.2024: https://www.dfg.de/resource/blob/326950/9e45e552aaf86380f29a924ca647d251/seminar-oa-publikationskosten-2024-data.pdf. Weitere Informationen zur rechtlichen Umsetzung des Kodexes können auf dieser Website abgerufen werden: https://wissenschaftliche-integritaet.de/kommentare/hinweise-zur-umsetzung/. ↩︎
  2. Für den Zeitraum 2025-2027 bei einer dreijährigen Laufzeit. ↩︎

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