Der Lieferdienst DeepGreen

Was ist DeepGreen?

DeepGreen ist ein automatisierter Liederdienst für Open-Access-Artikel, der im Rahmen eines DFG- Projekts entwickelt wurde1.

Wie der Name bereits andeutet liegt der Fokus des Projekts auf grünem Open Access, also der Zweitveröffentlichung von Publikationen, die zuvor in einer Subskriptionszeitschrift erschienen sind. Wissenschaftliche Artikel, die aufgrund des Zweitveröffentlichungsrechts nach einer Embargofrist öffentlich zugänglich gemacht werden dürfen, können im Rahmen des Projekts automatisiert in den Open Access zu überführt werden. Damit soll der Anteil an Open-Access-Veröffentlichungen in Repositorien in Deutschland gesteigert werden2.

Das Projekt startete 2016 und befindet sich derzeit nach Abschluss der technischen Entwicklung und Einbindung verschiedener Lizenzmodelle (National- und Allianzlizenzen, FID-Lizenzen, Gold OA, Transformationsverträge) bis Mai 2023 im Pilotbetrieb3.

Zwischen September 2019 und Juni 2021 wurden insgesamt 35.083 Publikationen von acht Verlagen an 66 Repositorien erfolgreich zugestellt4.

Wie funktioniert das?

Die teilnehmenden Verlage senden die Artikeldaten (Metadaten und Volltext-PDF) an die Deep-Green-Drehscheibe. Dort werden die Autor:innen anhand der Affiliationsdaten den Einrichtungen zugeordnet und es wird geprüft, welche Institutionen die Artikel erhalten sollen. Fachliche Repositorien empfangen Artikel automatisch basierend auf einer Liste ausgewählter Zeitschriften2

Wer nimmt teil?

Bei den teilnehmenden Verlagen handelt es sich um BMJ, De Gruyter, Frontiers, Future Science Group (fsg), Hogrefe, IOP, Karger, MDPI, SAGE und Wiley5.

Auf Seiten der Repositorien nehmen 71 institutionelle Repositorien und sechs Fachrpositorien teil (darunter insgesamt sieben Repositorien aus NRW)5.

Warum lohnt sich die Teilnahme?

Die automatisierte Zuordnung von Artikeln erleichtert die Arbeit der Repositorienbetreuer:innen. Publikationen der teilnehmenden Verlage, die aufgrund des Zweitveröffentlichungsrechts in einem Repositorium Open Access zur Verfügung gestellt werden dürfen, müssen nicht mehr eigens recherchiert werden. Stattdessen werden die Publikationen über die DeepGreen-Schnittstelle regelmäßig an die Einrichtungen weitergeleitet, wo sie mit Metadaten angereichert und anschließend direkt im eigenen Repositorium veröffentlicht werden können. Die teilnehmenden Einrichtungen erhöhen damit die Open-Access-Quote innerhalb ihres Publikationsoutputs2.

Während des Pilotbetriebs ist die Teilnahme an DeepGreen kostenfrei. Ein nachhaltiges Anschlussfinanzierungskonzept wird derzeit erarbeitet.

[1] https://info.oa-deepgreen.de/

[2] https://info.oa-deepgreen.de/mitmachen/#Repositorien 

[3] https://info.oa-deepgreen.de/deepgreen/#historie 

[4] Boltze, J. & Höllerl, A. DeepGreen im Pilotbetrieb. Vortrag auf der 22. DINI-Jahrestagung am 06.10.2021, Link: https://dini.de/fileadmin/jahrestagungen/Jahrestagung_2019/DeepGreen_Vortrag_DINI-Jahrestagung_2021_Boltze-Hoellerl.pdf 

[5] https://info.oa-deepgreen.de/unterstuetzer/