Lesetipp: A guide to preprinting for early-career researchers

Als Preprint bezeichnet man die Veröffentlichung eines wissenschaftlichen Manuskripts vor der Begutachtung durch Fachkolleg:innen, in der Regel auf entsprechenden Preprint-Servern.

Obwohl Preprints zuletzt während der Covid-19-Pandemie besonders stark in den Fokus geraten sind[1], sind Preprint-Server kein neues Phänomen. 1991 wurde mit arXiv.org der erste Preprint-Server für Manuskripte aus dem Bereich der Physik gegründet[2]. Inzwischen existieren mehr als 50 Preprint-Server, die verschiedene Fachdisziplinen abdecken[3].

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Aktualisierung der ORCID-FAQs

ORCID (Open Researcher and Contributor Identifier) gilt als internationaler Standard für die eindeutige und persistente Identifikation von Personen, die an Forschungs- und Publikationsprozessen beteiligt sind. Weltweit wurden bereits über 14,7 Millionen iDs vergeben (Quelle, Stand 08.08.2022). Nicht nur viele Verlage verpflichten die Autor:innen inzwischen zur Angabe einer ORCID bei der Veröffentlichung von wissenschaftlichen Zeitschriftenartikeln oder Büchern. Auch der Wissenschaftsrat rät in den Empfehlungen zur Spezifikation des Kerndatensatz Forschung zur Verwendung der ORCID für die Zuordnung von Personen.

Die Implementierung von ORCID wird in Deutschland durch das von der DFG geförderte Projekt ORCID DE unterstützt.

Innerhalb dieses Projekts wurde ein ausführlicher Fragenkatalog ausgearbeitet, der hier zugänglich ist. Die Fragen reichen von den Funktionalitäten über rechtliche Aspekte und Datenschutz bis hin zur technischen Implementierung und sind damit eine sehr hilfreiche Quelle für alle, die sich im Rahmen des wissenschaftlichen Publizierens mit ORCID beschäftigen.

Predatory Publishing A-Z

Predatory Publishers – im Deutschen auch manchmal als Raubverlage bezeichnet – nutzen ein betrügerisches Geschäftsmodell: Sie bieten die Veröffentlichung wissenschaftlicher Artikel in ihren Zeitschriften, sogenannten Predatory Journals, gegen eine Gebühr an, ohne die übliche Qualitätskontrolle (u.a. durch Peer Review) sicherzustellen.

Eine genaue Definition solcher betrügerischen Verlage und Zeitschriften ist schwierig und es gibt keine eindeutige Checkliste, anhand der man betrügerische Absichten der Verlage nachweisen kann. Allerdings gibt es verschiedene Merkmale, die man zur Qualitätsbewertung einer Zeitschrift heranziehen kann.

Auf Twitter haben wir eine tolle Zusammenstellung solcher Merkmale von der Monash Health Library gefunden, die wir hier gerne weiterempfehlen möchten:

Ein Klick aufs Bild führt zur PDF-Datei der Monash Health Library.

Basierend darauf hat die Australische Agentur für Qualitätssicherung in der höheren Bildung ein zweites A-Z angefertigt. Die aufgeführten Elemente stimmen nur teilweise überein, sodass sich auch hier ein Blick in das Dokument lohnt.


B!SON: Wie finde ich eine geeignete Open-Access-Zeitschrift für meine
Publikation?

Immer mehr Forschende in Deutschland veröffentlichen ihre Artikel in Open-Access-Zeitschriften1. Doch nicht nur die Zahl der Open-Access-Artikel, sondern auch die Zahl der Open-Access-Zeitschriften steigt kontinuierlich. So werden zum Beispiel im DOAJ jährlich ca. 2000 neue Zeitschriften hinzugefügt. Diese Entwicklung macht es Forschenden nicht einfach, einen Überblick über die Landschaft der Open-Access-Zeitschriften zu behalten und eine geeignete Zeitschrift für die eigenen Publikationen auszuwählen.

Hier kommt das Tool B!SON ins Spiel, das von der TIB und der SLUB Dresden betrieben wird und derzeit in der Beta-Version zur Nutzung bereitsteht.


Wie funktioniert B!SON?

Zunächst müssen Titel, Abstract und die Referenzen des Artikels, der veröffentlicht werden soll, eingegeben werden. Vorsicht: Die Referenzenliste muss die doi der zitierten Artikel enthalten.

Basierend auf Übereinstimmungen im Text von Titel und Abstract sowie der bibliometrischen Ähnlichkeit der Referenzen empfiehlt B!SON Open-Access-Zeitschriften. B!SON berücksichtigt nur qualitätsgesicherte Open-Access-Zeitschriften, die im DOAJ verzeichnet sind, und verzichtet auf eine Erfassung der Nutzerdaten.

Die Ergebnisse erhalten einen Score, der die Übereinstimmung der eingegebenen Daten mit den empfohlenen Zeitschriften abbildet. Die empfohlenen Zeitschriften können mit verschiedenen Filteroptionen weiter eingegrenzt werden. Hier können Keywords, Fächer oder eine Sprache ausgewählt werden. Darüber hinaus kann man die durchschnittliche Veröffentlichungszeit sowie die maximalen Publikationskosten eingrenzen. Die Liste der empfohlenen Zeitschriften ist zunächst nach dem Score geordnet, kann aber auch nach anderen Kriterien sortiert werden. Darüber hinaus ist auch ein Download der Ergebnisse als csv-Datei möglich. 

Ein Klick auf eine vorgeschlagene Zeitschrift führt auf eine Übersichtsseite mit den wichtigsten Informationen über diese Zeitschrift.

Wir haben das Werkzeug für verschiedene Artikel aus dem Fachgebiet der Biologie getestet und können berichten, dass B!SON bei unseren Tests zuverlässige und sinnvolle Ergebnisse geliefert hat.

Da das Programm derzeit noch in der Beta-Version läuft, kann es jederzeit zu Änderungen kommen. Die Kolleginnen und Kollegen freuen sich über Feedback zu B!SON und bieten in den kommenden Wochen Webinare an, bei denen Sie das Tool kennenlernen können.

[1] Mittermaier, B. (2021). Transformationsverträge – Stairway to Heaven oder Highway to Hell? 027.7 Zeitschrift für Bibliothekskultur 8(2). https://doi.org/10.21428/1bfadeb6.d80f0652